Bei Lungenmetastasen sollte immer die Möglichkeit einer chirurgischen Entfernung geprüft werden. Metastasen müssen komplett und Gewebe-schonend reseziert werden. Eine komplette Entfernung aller Herde führt - abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung - in rund 50% zu einer dauerhaften Heilung.
Die Entscheidung zu einer Entfernung von Lungenmetastasen hat sich deutlich erweitert. Mittlerweile ist es akzeptiert, dass auch mehrere und beidseitige Herde chirurgisch angegangen werden können. Das krankheitsfreie Intervall spielt häufig nur eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidungsfindung. Allerdings ist die Dynamik der Erkrankung in diese Entscheidung mit einzubeziehen. Bei biologisch aggressiven Tumoren und schnellem Wachstum, sowie neu auftretenden Herden ist man eher zurückhaltender bei einem alleinigen chirurgischen Therapieansatz. Auch ein Wiederauftreten von Herden sollte bei entsprechender Konstellation kein Ausschlussgrund für ein erneutes chirurgisches Vorgehen sein. Eine zeitgleiche Metastasierung in z. B. Leber und Lunge stellt keine absolute Gegenanzeige gegen eine Operation dar, allerdings müssen alle Herde potenziell komplett resektabel sein.
In der Zukunft wird für die weitere Planung einer erneuten Chemotherapie die Immunhistologie immer wichtiger. Auch hierfür ist eine erneute Histologiesicherung häufig wichtig, um die Therapieplanung zu verbessern.
Eine schonende chirurgische Entfernung ist häufig der einzige verlässliche Heilungsansatz bei Auftreten von Lungenmetastasen.